Thomas Feist, Sachsens AntisemitismusbeauftragterDer Antisemitismusbeauftragte Sachsens, Thomas Feist, kritisierte die Pegida-Demonstration, die am Gedenktag zum Novemberpogrom am 9. November 2020 in Dresden stattfand. Während die städtische Gedenkfeier aufgrund der Corona-Auflagen nur im kleinen Rahmen stattfand, war von Corona-Beschränkungen bei der Pegida-Demonstration nicht viel zu sehen. Stattdessen durfte Andreas Kalbitz, ein bekannter Rechtsextremist, als Hauptredner auftreten. Statt sich hinter den Antisemitismusbeauftragten zu stellen, rügte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert den Antisemitismusbeauftragten für seine Kritik. Hier können Sie Thomas Feist für seinen Einsatz positives Feedback geben.
Von Sarah Lorenz
Pegida-Demonstration am 9. November
In Dresden fand eine Pegida-Demonstration auf dem Altmarkt statt. Und das ausgerechnet am 9. November, dem Gedenktag zum Novemberpogrom 1938. Die Demonstration fand mit mehreren Hundert Teilnehmern statt, während zur städtischen Gedenkveranstaltung zeitgleich nur wenige Menschen geladen waren. Dabei hätte die Stadt die Möglichkeit gehabt, die Pegida-Demonstration zu verhindern oder zumindest mit strengen Auflagen dafür zu sorgen, dass die Demonstration sich in Grenzen hält und nicht im Herzen der Stadt stattfindet. Für noch mehr Empörung sorgte auch der Hauptredner der Demonstration: Andreas Kalbitz, der wegen Kontakten zu Neonazis aus der AfD flog.
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Der Antisemitismusbeauftragte Sachsens, Thomas Feist, kritisierte die Stadt für die Duldung der Demonstration. Wie die Jüdische Allgemeine berichtet, meldete sich daraufhin prompt Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert zu Wort und griff Thomas Feist harsch an: Feist solle sich nicht zu diesem Thema äußern, ohne die genaue Kenntnis des Sachverhalts und ohne Rücksprache mit der Stadtverwaltung. Außerdem könne man die Demonstration wegen der im Grundgesetz verankerten Versammlungsfreiheit nicht verbieten.
Die Initiative „Herz statt Hetze“ meinte aber, dass man diese Veranstaltung sehr wohl hätte verhindern können. So, wie man es 2015 bei ihnen gemacht habe. Laut der Initiative wurde eine Gegendemonstration durch zu viele Auflagen schlicht unmöglich gemacht. Und mit diesen Auflagen hätte man am 9. November zumindest verhindern können, dass Andreas Kalbitz als Hauptredner auftrat.
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Diese große Pegida-Demonstration neben der kleinen Gedenkveranstaltung setze ein völlig falsches Signal, meint auch der Antisemitismusbeauftragte der FDP-Bundestagsfraktion Benjamin Strasser.
Vorwürfe erhebt ebenso der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dresden. Denn die Stadt hatte die Gemeinde im Vorfeld nicht mal über die umstrittene Demonstration informiert.
Die Bemühungen von Sachsens Antisemitismusbeauftragten Thomas Feist der Empörung der Jüdischen Gemeinde eine öffentliche Stimme zu geben, verdienen ein Dankeschön.
Hier können Sie Thomas Feist für seinen Einsatz gegen den Antisemitismus und seine Unterstützung der Jüdischen Gemeinde danken.